Warum vegan leben? Zum Schutz der Tiere
Der Grund für das vegan leben ist für viele Menschen der Schutz der Tiere vor Tod und Ausbeutung. Die meisten Veganer leben aus ethischer Überzeugung vegan und möchten nicht unterstützen, dass Tiere in der Massentierhaltung als Ware betrachtet werden. Sie betrachten Tiere als vollwertige individuelle Persönlichkeiten mit einem dem Menschen ähnlichen Schmerzempfinden und Gefühlen. In der Massentierhaltung wird ihnen kein artgerechtes Leben ermöglicht, stattdessen enthält die Massentierzucht den Tieren alles vor, was ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht. Die Tiere werden artuntypisch und mit industriell stark verarbeitetem Futter ernährt, an der Bewegung und Sozialkontakten gehindert und bereits in einem sehr jungen Alter geschlachtet. Wenige Tiere werden erwachsen. Und betrachtet man die traurigen Haltungsumstände, so ist dies für ein solchermaßen leidendes Tier möglicherweise sogar besser.
Veganer lehnen nicht nur Fleisch, sondern alle Produkte ab, die vom, Tier stammen, also auch Milch, Eier oder Leder. Denn die Tiere, die in der Milch- oder Ei-Produktion gehalten werden, haben keine besseren Lebensumstände als die in den Schlachtbetrieben. So werden in der Ei-Industrie jährlich ungefähr 40 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet. Der Grund ist, dass sie keine Eier legen können und aufgrund der Rasse nicht für die Hähnchenmast geeignet sind.
Den Hochleistungskühen in den Milchbetrieben geht es kaum besser. Jährlich werden mehr als 4 Millionen von ihnen durch künstliche Verfahren in eine hormonelle „Dauerschwangerschaft“ versetzt. Der Grund dafür ist, dass ihre Körper in diesem Zustand fast kontinuierlich Milch produzieren. So geben diese Kühe einige Zyklen lang Milch. Danach werden sie zu Fleischproduzenten.
Die Kälber dieser Kühe werden ebenfalls entweder Milchkühe oder bereits nach kurzer Zeit geschlachtet. Die Milch- und Ei-Produktion stehen somit der Fleischproduktion sehr nah und man kann sie nicht wirklich trennen.
Etwas anderes ist es, wenn ein Mensch auf den Konsum von Milch- und Eiprodukten aus Supermärkten verzichtet und entweder selbst für sich ein paar Tiere dafür artgerecht hält oder Biolandwirte unterstützt.
Warum vegan leben? Für die Seele.
Tiere haben auch eine Seele, ebenso wie Menschen. Viele Menschen in westlichen Kulturen binden sich stark an ihre Tiere und setzen sie von der Wertigkeit auf eine Stufe wie die Mitmenschen. Tierkommunikation belegt, zu welchem mentalen und emotionalen Empfinden und Begreifen Tiere imstande sind. Solche erlebten Erfahrungen bewegen heutzutage viele aufgeschlossene und kritische Menschen und führen oft sogar zu einem veränderten Bewusstsein über die eigene Ernährung. Nach einem Tierkommunikation Kurs entscheiden sich ein großer Teil der Teilnehmer häufig zu einer veganen oder zumindest fleischfreien Ernährung.
Bei immer mehr Menschen setzt sich durch, dass es zynisch ist, wenn man die eigenen Haustiere zum besten Freund erklärt und sich gleichzeitig vom Fleisch anderer Tieren, die es weniger gut getroffenen haben, ernährt.
Auch Rinder, Schweine und Hühner haben eine Seele, wie jedes andere Tier. Im Rahmen der Naturgesetze sind diese Tiere auch als Nahrungsquelle für andere Tiere vorgesehen. Jedoch kann man damit nicht die Tierquälerei der Massentierzucht rechtfertigen.
Mit der Haustierzucht wird indirekt auch die Massentierhaltung unterstützt. Und das mit vielen Medikamenten und Hormonen kontaminierte Fleisch ist nicht nur fragwürdig für die Gesundheit des Menschen, sondern auch für die der Haustiere, die damit ernährt werden. Zumal die Vorgaben und Kontrollen für Haustiernahrung nochmal weit geringer sind als die für Menschen bestimmte Nahrung.
Immer mehr Vegetarier und Veganer möchten daher ihre Haustiere ebenfalls vegan ernähren. Bei Meerschweinchen und Vögeln ist das problemlos möglich. Aber kann man auch Hunde oder gar Katzen vegan ernähren, wie einige Hersteller von fleischfreien Futtersorten behaupten? Sicher kann man Haustiere mit diesem Futter am Leben halten, ob sie damit gesund bleiben und alt werden können steht auf einem anderen Blatt. Auch hier wird die Qualität und Frische der Inhaltsstoffe ein wichtiger Faktor sein. Welche Mängel und gesundheitliche Risiken damit eingegangen werden, ist noch nicht erwiesen. Aber es kann keinesfalls schlechter sein, als Tiere mit Fleischmehl fragwürdiger Herkunft zu ernähren, wie es oftmals bei Billigfutter aus dem Discount zu erwarten ist.