Fett hält Fit
Schlagzeilen wie „Fett macht fett“ oder „ Fett – Risikofaktor Nr.1 für Herzinfarkt“ tragen dazu bei, dass man bewusst und auch unbewusst Fett vermeidet bzw. stark reduziert – sowohl sichtbares Fett als auch die versteckten Fette in Lebensmitteln werden kritisch beäugt. Immer häufiger greifen wir zu fettarmen Produkten, um unser Gewissen zu beruhigen. Dabei weiß man heute, dass keine Zelle, kein Organ und keine Gewebeform in unserem Körper ohne essenzielle Fettsäuren aus kommt. Das menschliche Gehirn, z.B. besteht zum großen Teil aus Fett – hochwertige Fette sind daher essenziell für unser Hirn.
Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren für die Gesundheit
Wenn man von essenziellen, also lebensnotwendigen Fettsäuren spricht, sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren gemeint – die Omega 3- und Omega 6- Fettsäuren. Beide Fettsäuren werden z.B. zur Regulierung des Blutdrucks benötigt und sind Ausgangssubstanzen für Botenstoffe und nehmen Einfluss auf Entzündungsreaktionen.
Die Botenstoffe, wie z.B. die Arachidonsäure, die aus Omega 6-Fettsäuren gebildet wird, können Entzündungen fördern. Dagegen sind die Botenstoffe, die aus den Omega 3-Fettsäuren gebildet werden, entzündungshemmend. Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren sind im Körper Konkurrenten, denn sie beanspruchen die gleichen Enzyme für die Umwandlungsprozesse. Daher ist es entscheidend, das die beiden Fettsäuren in einem ausgeglichenen Verhältnis auf genommen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, die beiden Fettsäuren im Verhältnis 1:5 Omega 3- zu Omega 6-Fettsäuren täglich aufzunehmen.
Tatsächlich ist es so, dass unsere heutige Ernährung einen deutlichen Überschuss an Omega 6-Fettsäuren liefert. Das liegt u.a. daran, dass wir reichlich Fleisch und Milchprodukte aus Massentierhaltung verzehren, dass unsere tägliche Ernährung einen hohen Getreideanteil aufweist und dass wir zu viele pflanzliche Öle mit einem hohen Anteil an Omega 6-Fettsäuren verzehren. Dazu zählen, u.a. Sonnenblumen-, Maiskeim-, Weizenkeim-, Kürbiskern- oder Traubenkernöl. Omega 3-reiche Lebensmittel dagegen, wie z.B. Fisch, Leinöl, Walnüsse, Wildkräuter oder Hanföl stehen eher selten auf dem Speiseplan.
Seefische – „die Omega 3-Lieferanten“
Insbesondere die Fette der Seefische, wie z.B. Lachs, Hering, Thunfisch oder Makrele, enthalten die langkettigen Omega 3-Fettsäuren, die Eicosapentaensäuren (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Im Fischorganismus helfen sie dem Fisch seine Körpertemperatur im kalten Wasser aufrecht zu erhalten. Im menschlichen Organismus wirken diese hochwertigen ungesättigten Fettsäuren entzündungshemmend, verbessern die Fleißeigenschaften des Blutes und können Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Als Bestandteil aller Zellmembranen sorgen sie für die Elastizität von Zellen und Gefäßen. Nicht umsonst empfiehlt die DGE 1-2 mal pro Woche Seefisch zu verzehren.
Seefisch – Schwermetallbelastung?
Leider wird der Fisch von vielen Menschen, trotz seiner positiven Wirkung auf den Organismus, verschmäht – weiß man doch das Seefische stark mit Schwermetallen belastet sind. Ein Kritikpunkt, der nicht von der Hand zu weisen ist, schließlich sind unsere Meere aufgrund hoher Umweltbelastung stark verschmutzt. Schwermetalle, die wir mit der Nahrung aufnehmen können sich in Gewebe und Zellen anreichern und den Organismus schädigen. Doch das muss nicht sein! Die vermehrte Aufnahme von Schwermetallen kann man blockieren wenn gleichzeitig ausreichend Pektin (löslicher Ballaststoff) aufgenommen wird, denn Pektin ist in der Lage Schwermetalle und Giftstoffe an sich zu binden und auszuscheiden, so dass sie erst gar nicht in den Organismus gelangen. Reich an Pektin sind insbesondere Äpfel aber auch Quitten, Aprikosen oder Karotten.
Ebenso hilfreich und unterstützend wie Pektin wirken magnesium- und selenreiche Lebensmittel, wie z.B. Nüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Vollkornprodukte.
Fazit:
Fett ist ein essenzieller, lebensnotwendiger Nährstoff und sollte daher in der täglichen Ernährung nicht reduziert oder gar ersetzt werden. Entscheidend ist die Auswahl der Lebensmittel, der Fette und Öle, die wir unserem Körper zur Verfügung stellen. Kaltgepresste pflanzliche Öle, wie Lein-, Hanf-, Raps- oder Walnussöl sind Ölraffinaten vorzuziehen. Eine ausgewogene, bunt gemischte Auswahl an Lebensmitteln, die möglichst wenig industriell be- und verarbeitet sind und keine unnötigen Zusatzstoffe enthalten, bilden die Basis für eine gesunde Ernährung. Dabei sollte nicht der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel im Vordergrund stehen, sondern gemäß dem Motto: „Die Dosis macht das Gift“.